Ein Brief an mich selbst – Mein jährliches Ritual

Seit dem ich selbständig bin,  beginne ich bereits mit Anfang Dezember mein Jahr zu reflektieren und mich auf das kommende Jahr zu fokussieren. Das ist natürlich ein Prozess. Und das geht nicht von einem auf den anderen Tag. Vor allem, wenn Weihnachten plötzlich vor der Tür steht und weder Geschenke noch die Zutaten für das Festessen arrangiert sind.
Allerdings weiß ich, dass ich mit 31.12. meine Planung für das kommende Jahr fertig haben will und setze mich mit mir gezielt auseinander. Die Zeit nehme ich mir dafür ganz bewusst. Ich möchte einen Plan haben, eine Übersicht, etwas woran ich mich festhalten kann. Das gibt mir Sicherheit und Halt für den Beginn des neuen Jahres. Als selbständige Fotografin ist mir noch mal mehr bewusst geworden, wie wichtig dieses Ritual für mich ist.
Was mich dieses Jahr dabei unterstützt hat, war unter anderem der Brief an mich selbst aus dem letzten Jahr. Wow, mir standen die Tränen in den Augen, als ich diese liebevollen und wertschätzenden Worte an mein „Ich“ gelesen habe.

Auch meine Ziele habe ich hier niedergeschrieben und bis auf eines,  alle erreicht. Was für ein Gefühl, purer Stolz. Und das nach diesem sehr komischen, unplanbaren Jahr.
Ich habe gemerkt, wie wirksam und wohltuend dieser Brief ist und möchte gerne jeden dazu aufrufen auch diese Erfahrung zu machen.
Wir selbst sind unsere stärksten Kritiker und gehen oft ziemlich hart mit uns um, unsere Erfolge und Weiterentwicklungen sehen wir meist als normal und als “nichts Besonderes” an, oder nehmen wir erst gar nicht wahr. Wir glauben, dass wir in unserem Leben nicht besonders viel bewegen und übersehen dabei unsere Entwicklung, die wir gemacht haben. Wenn wir allerdings unserem Zukunfts-Ich einen Brief schreiben, werden unsere (vorher gesteckten) Ziele festgehalten.
Wir nehmen die Dinge, dir wir uns vornehmen so viel leichter in unserem Unterbewusstsein auf und geben dem kommenden Jahr ein Gesicht. Wir verbinden automatisch mit unserem Zukunfts-Ich Hoffnungen und Träume und betrachten es sehr liebevoll.

Und so funktioniert ́s

Nehme dir ein Blatt Papier und einen Stift, mit dem du gerne schreibst. Du kannst es natürlich gerne auch Digital machen, aber wenn du mit handschriftlich etwas verfasst, schreibst du bewusster. Mach dir nicht soviel Gedanken, sondern schreibe einfach drauf los und versuche im Fluss zu bleiben.

Die Anrede

Jeder mag es in Briefen oder Mails mit seinem Namen angesprochen zu werden. Beginne den Brief mit einer liebevollen Anrede. Bei mir lautet sie ganz einfach aber sehr wirksam „Liebe Antje“.

„Ich klopfe mir auf die Schulter“ Teil 1

Nach der Anrede fängst du direkt dein Zukunfts-Ich für das vergangene Jahr (also in diesem Fall für das Jahr 2022) zu loben. Nimm dich hier bloß nicht zurück. Klopf dir mal so richtig auf die Schulter und sag/ schreibe dir, wie fleissig, mutig, diszipliniert, kreativ du warst. Wie hart du daran gearbeitet hast um deine Ziele zu erreichen usw. Ich weiß, das mag vielleicht komisch erscheinen das neue Jahr hat noch nicht einmal begonnen und du sollst jetzt schon eine Lobeshymne an dich verteilen, für das, was du noch nicht einmal geleistet hast. Ja, korrekt du hast es richtig verstanden. Also Klopf dir auf die Schulter und push dich mal so richtig.

Deine Ziele

Ob beruflich, oder privat. Nun folgen deine Ziele. Was willst du lernen? Was möchtest du erreichen? Wohin willst du reisen? Es sind deine Ziele, also nimm dir kein Blatt vor dem Mund und schreibe das nieder, was du dir für dein kommendes Jahr vorgenommen hast. Je spezifischer du schreibst umso besser kannst du deine Ziele nachverfolgen

„Ich klopfe mir auf die Schulter“ Teil 2

Ja, wie oben schon erwähnt, vergessen wir uns oft. Wir nehmen unsere persönlichen Erfolge nicht wahr oder spielen sie selbst herunter und stufen sie als nicht besonders ein. Schluss damit. Jetzt sag dir bitte noch einmal, wie stolz du auf dich bist. Wie sehr, du dich selber bewunderst, wie du deine Ziele erreicht hast und was du alles geleistet hast. Sei dankbar. Dankbarkeit zeigen und erleben reduziert nachweisslich Stress und hilft uns zu realisieren, was wir haben und wie es uns geht.

Und jetzt ab die Post

Gebe deinem Brief in einem Umschlag und versiegel ihn. Auf der Vorderseite des Umschlages schreibst du deinen Namen und wann du ihn öffnen möchtest. Und nun lege den „Brief an dich“ an einem Ort, wo du ihn das ganz Jahr nicht siehst. Du solltest ihn allerdings im Dezember nächsten Jahres wiederfinden können. Stell dir dazu vielleicht gleich eine Erinnerung im Handy. Es wäre schade, wenn der Brief vergessen wird.

Wenn ein Jahr vorbei gegangen ist

Genieße den Moment des Öffnens, zelebriere es. Mach es dir gemütlich und schaffe dir die Atmosphäre und Zeit, die du nun brauchst. Es geht nur um dich.Als zusätzlicher Tipp von mir als Fotografin, wenn du  auch so ein Mensch bist, der sich nicht immer an alle Ereignisse des Jahres erinnern kann, schnapp dir noch dein Handy. Ich zum Beispiel fotografiere natürlich auch gerne mal mit meinem Handy und halte hier wichtige Momente fest. Menschen, denen ich im Laufe des Jahres begegnet bin, Erlebnisse mit meinen Kunden, oder meiner Familie, Kurioses, Orte, die ich besucht habe usw. An viele Dinge kann ich mich oft gar nicht mehr erinnern, aber mit der Rückschau am Handy fällt es mir leicht das Erlebte noch mal zu erfassen und so das Jahr Revue passieren zu lassen.

 

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ANTJE WOLM

People Fotografin

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